Ausbildungsmarkt 2017

Weiterbildungsmarkt 2017

Der Ausbildungsmarkt war 2016/2017 stabil. Status: 02.11.2017. Wie schon im Jahr 2016 ist die Lehrstellenvermittlung in Krefeld und im Landkreis Viersen in diesem Jahr stabil geblieben.

Im Jahr 2017 absolvierten 774.278 junge Menschen in Deutschland eine betriebliche Ausbildung in Industrie, Handel und Dienstleistung. Ende Juni veröffentlichte die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Zahlen zur Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt (Stand Juni 2017). In den letzten Jahren war der Ausbildungsstellenmarkt in Bewegung.

Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich im Jahr 2017

Im Jahr 2017 stiegen sowohl das Ausbildungsplatzangebot als auch die Auszubildendenzahlen. Zum achten Mal in Folge erhöhte sich jedoch die Anzahl der nicht besetzten Auszubildenden. Seit 1994 gab es mit 48.900 nicht mehr so viele freie Stellen.

Der negative Trend bei der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen wurde dagegen gebrochen: Sie nahm erstmals seit 2011 wieder zu, unter anderem weil immer mehr Flüchtlinge unter den Lehrstellenbewerbern zu verzeichnen waren. Mit dem überproportionalen Wachstum des Ausbildungsplatzangebots verbesserte sich das Marktumfeld für junge Menschen. Gleichwohl gab es nach wie vor Probleme bei der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen.

Im Jahr 2017 hat sich die Anzahl der Neuabschlüsse daher nur leicht erhöht und nicht so stark, wie es angesichts des gestiegenen Angebotes an Ausbildungsplätzen möglich gewesen wäre. Im Jahr 2017 wurden landesweit 572.200 Ausbildungsplätze im dualen System vergeben. Damit hat sich das Angebot gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +8.500 bzw. +1,5% erhöht.

Der Zuwachs ist ausschließlich auf das erhöhte betriebliche Ausbildungsplatzangebot in West- und Ostdeutschland zurück zu führen (bundesweit: + 100 bzw. +1,9 Prozent gegenüber 2016). Wie in den Jahren zuvor ging das Angebot an externen Ausbildungsplätzen weiter zurück (bundesweit -1.700 bzw. -9,5% gegenüber 2016).

Angesichts der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen konnte der negative Trend der vergangenen Jahre im Jahr 2017 gebremst werden: Erstmals seit 2011 ist die Ausbildungsnachfrage wieder gestiegen und liegt nun bei 603.500 Personen landesweit (+2.600 oder +0,4% gegenüber 2016). Hatte sich in den vergangenen Jahren die rückläufige Schulabgängerzahl signifikant auf die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen ausgewirkt, so führten die gestiegenen Fluchtquoten im Jahr 2017 zu einem Anstieg der Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland (West: +1. 100 bzw. +0,2%; Ost: +500 bzw. +1,8%).

Nachdem das Angebot an Ausbildungsplätzen in Summe schneller gestiegen ist als die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen, haben sich die Marktbedingungen für junge Menschen im Jahr 2017 wieder verbessert. Der Quotient aus Angebot und Nachfrage (eANR) - die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber - ist um einen Prozentpunkt auf 94,8 gestiegen das ist der größte Stand seit 2007, als eine solche Erhebung zum ersten Mal durchgeführt wurde.

Dennoch konnten nur Kunden in Westdeutschland von einer verbesserten Ausbildungsmarktsituation partizipieren (eANR = 94,5; + 1,3 %-Punkte gegenüber 2016). Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen stieg in Ostdeutschland überproportional zum Angebot, so dass der eANR gegenüber dem Vorjahreswert um 0,7 %-Punkte auf eANR = 96,7 zurückging, aber nach wie vor über dem westdeutschen Niveau lag.

Das betriebliche Ausbildungsplatzangebot ist wie in den Jahren zuvor auch im Jahr 2017 wieder gestiegen und konnte zum Stichtag 30. September nicht besetzt werden. Mit 48.900 Ausbildungsplätzen blieb die höchste Anzahl seit 1995 flächendeckend offen. Verglichen mit dem Jahr zuvor stiegen sie um +5.500 bzw. +12,6%.

Damit blieben zum Bilanzstichtag 8,8 Prozent des amtlich berechneten innerbetrieblichen Ausbildungsplatzangebots flächendeckend frei. Im Osten Deutschlands betrug der Marktanteil bis zu 10,5%. Vor allem im Handwerksbereich waren wieder besonders gravierende Berufsprobleme zu beobachten. Hinsichtlich der gescheiterten Lehrstellennachfrage gab es im Jahr 2017 kaum Änderungen gegenüber dem Jahr zuvor. Per 31. Dezember 2009 waren deutschlandweit 80.200 Antragsteller bei der BA als "noch auf der Suche", -400 oder -0,5% gegenüber 2016 registriert. Mit 13,3% verharrte der Prozentsatz der erfolglosen Antragsteller an der amtlich festgestellten Nachfragesituation im Jahr 2016 auf einem verhältnismäßig hohem Stand.

Mit der erneuten Verschärfung der Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsstellen und dem fast unveränderten Umfang der Angebotsprobleme der Ausbildungsplatzbewerber haben sich die Anpassungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt weiter verschärft. Nach einem stetigen Rückgang der seit 2011 geschlossenen neuen Lehrverträge in den letzten Jahren ist die Anzahl der Neuabschlüsse im Jahr 2017 erstmalig wieder gestiegen.

Wegen der nach wie vor schwierigen Zusammenführung von Angebot und Nachfrage ist die Anzahl der Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen jedoch nicht so stark gestiegen, wie es angesichts des Anstiegs des Angebots an Ausbildungsplätzen möglich gewesen wäre. In Deutschland wurden 523.300 neue Verträge abgeschlossen, das sind rund 3000 bzw. 0,6% mehr als im Vormonat.

Die positive Entwicklung der Neuabschlüsse war sowohl in Westdeutschland (+2,400 bzw. +0,5%) als auch in Ostdeutschland (+600 bzw. +0,9%) zu beobachten. Im Jahr 2017 ging die Anzahl der mit Mädchen geschlossenen Verträge jedoch wie in den Jahren zuvor zurück (-6.200 oder -3,0% gegenüber 2016).

Demgegenüber ist die Anzahl der Verträge mit Jugendlichen weiter gestiegen (+8, 100 bzw. 2,6% gegenüber 2016). Neben der amtlich gemeldeten Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sind in der Anzahl der Ausbildungsinteressenten auch diejenigen Ausbildungsplatzbewerber enthalten, die bereits vor dem Stichtag 30. im Jahr 2017 die Anzahl der Ausbildungsinteressenten wieder angestiegen ist: 805.800 Ausbildungsinteressenten konnten flächendeckend registriert werden.

Der Anstieg der Ausbildungsinteressenten ist ausschließlich auf die Entwicklungen in Westdeutschland zurück zu führen (+3.700 bzw. +0,5% auf 688.700). Im Osten Deutschlands ist die Anzahl der Bildungsinteressierten gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gesunken (-600 bzw. -0,6%) und liegt nun bei 116.800 Menschen.

Die Quote aller Bildungsinteressierten, die im Jahr 2017 zu einer dualen Ausbildung geführt haben, betrug landesweit 64,9%, 0,2 %-Punkte mehr als im Jahr 2016.

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