Ausbildung 2015
Bildung 2015Vom 30.09.-03.10.2015 findet die GMA-Jahrestagung gemeinsam mit dem KKW in Leipzig statt.
Schulungsbericht 2015
Nach wie vor ist die Situation auf dem Lehrstellenmarkt angespannt: Obwohl die demografische Tendenz zu einem leichten Beschäftigungsrückgang führt, geht das Lehrstellenangebot ebenfalls zurück: Im Jahr 2014 wurden landesweit nur rund 522.000 Lehrverträge unterschrieben - ein Rekord-Tief! Die überwiegende Mehrzahl der Lehrlinge (71,5 Prozent) ist mit ihrer Ausbildung zwar einverstanden, doch kann dies die vielen Defizite in den einzelnen Fachbereichen nicht verschleiern: 38,1 Prozent der Lehrlinge berichteten, dass sie regelmässig überstunden machen müssen.
Lediglich gut zwei Drittel der Befragten (67,1 Prozent) besitzen einen innerbetrieblichen Qualifizierungsplan, der die Lerninhalte inhaltlich und zeitnah aufbereitet. Jeder zehnte Lehrling, der seinen Lehrplan gut kennt, übt regelmässig Aktivitäten aus, die nichts mit dem Lehrberuf zu tun haben. "Es gibt natürlich auch viele positive Beispiele", sagt Haggenmiller. "Insbesondere große Unternehmen mit eigenen Lehrwerkstätten, qualifiziertes Lehrpersonal und mitbestimmende Strukturen wie Betriebs- und Personalräte sowie Jugend- und Auszubildendenvertreterinnen und -vertreter schaffen Ausbildungsverhältnisse, mit denen viele Lehrlinge sehr gut zurechtkommen.
Darüber hinaus sind sie in Berufen, die von Praktikanten schlecht bewertet werden, überdurchschnittlich stark repräsentiert. Mehr als jeder fünfte Praktikant mit Zuwanderungsgeschichte wird aufgrund seiner Herkunfts- oder Nationalität benachteiligt. Florenz Haggenmiller: "Diese Bedingungen sind für uns unerträglich. Dazu gehören eine ganzheitliche und persönliche Karriereorientierung, anonyme Antragsverfahren, einfühlsame Trainer, die Diskriminierungen anerkennen, das Thema ansprechen und danach vorgehen.
"Um die Qualität der Ausbildung zu stärken, ist in der Koalitionsvereinbarung der Regierung eine Änderung des Berufsausbildungsgesetzes (BBiG) vorgesehen. "Dieses Projekt wird von uns sehr begrüßt und zur Verbesserung der Ausbildung beitragen", so Haggenmiller. Der Ausbildungsbericht zeigt, dass es dringend notwendig ist, den Rechtsrahmen an die Ausbildungsrealität anzugleichen. "Deshalb benötigen wir Ausnahmeregelungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für Ausbilder in Unternehmen und eine Aktualisierung der Eignungsverordnung für Ausbilder.
Die Auszubildenden aller Ausbildungsjahre wurden in Unternehmen verschiedener Größenordnungen ausgebildet. In diesem Jahr wurde die Untersuchung wieder in Kooperation mit dem Mainzer Sozialpädagogischen Forschungsinstitut (ism) durchgeführt. Den Schulungsbericht können Sie hier als Prospekt bestellen.